Nicht nur post Covid-
CFS und sog. myalgische Encephalopathie
alles psychisch ?
Durch die Covid-Pandemie ist ein Krankheitsbild in den Fokus gerückt, das mit starker Müdigkeit, anhaltender Erschöpfung, stark verminderter Belastbarkeit, Schlafstörungen und auch muskulären Beschwerden wie Schwäche, Schmerzen und Muskelzuckungen (Faszikulationen) einhergeht.
Tatsächlich gab und gibt es diese Erkrankung, die erst relativ spät als solche bekannt wurde, auch nach anderen Virusinfektionen, wie
EBV (Pfeiffersches Drüsenfieber), CMV (Zytomegalievirus) und anderen Viruserkrankungen.
Ich kann von diesem Krankheitsbild nicht nur als Behandler berichten.
Vor 20 Jahren erkrankte ich selbst an einem solchen Syndrom, das damals nicht so bekannt war, und war fast 1 Jahr lang nicht arbeitsfähig.
Glücklicherweise wurde ich wieder gesund und leistungsfähig.
Ich habe es als deprimierend und ärgerlich erlebt, von Kollegen zu hören, die Beschwerden seien ‚nur psychisch‘ bedingt, nicht zu reden von fehlerhaften Behandlungsansätzen, die bei nicht hinreichend zuordenbaren Beschwerden Patienten zugemutet werden.
Derzeit im Vordergrund: Linderung der Symptome
Eine zuverlässig wirksame kausale Therapie ist bisher nicht gefunden worden.
Die psychische Belastung ist hoch.
Vielfach geht es um dosiertes, nicht übermäßiges (!) Training und Rehabilitation, medikamentöse Therapien
(niedrig dosiertes Naltrexon, Antidepressiva, Modafinil, Betablocker, Nahrungsergänzungsmittel wie Carnitin etc. etc.)
können ebenfalls hilfreich sein.
Sorgfältige Abklärung, Therapie der somatischen und psychischen Symptome und achtsame Begleitung der Patientinnen und Patienten gehen dabei Hand in Hand.
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